Von Software-Monolithen zu serverlosen Architekturen

Microservice-Architekturen erleben seit mehreren Jahren einen regelrechten Hype. So soll dieser Architekturstil vor allem Vorteile in Bezug auf nicht-funktionale Anforderungen im Vergleich zu serviceorientierten oder monolithischen Ansätzen bieten. Letztere Form dominierte in der Vergangenheit, gilt heutzutage jedoch als starr und unflexibel. Mit serverlosen Architekturen mischt seit einigen Jahren ein weiterer Ansatz das Spektrum der Architekturstile auf. Dieser Ansatz baut auf der Grundidee der Zerlegung einer Anwendung in kleinere Subsysteme auf. Er zerlegt eine Anwendung in eine Menge von feingranularen Funktionen, die über eine Cloud-Plattform deployed werden.

Serverlose Webarchitektur am Beispiel von Amazon Web Services (AWS)

Software-Qualitätsmerkmale als Vergleichskriterium

Simon Schwegler hat in seiner Absuchlussarbeit das Für und Wider eines serverlosen Ansatzes beleuchtet. Nicht-funktionale Qualitätsmerkmale wurden als Bewertungskriterium herangezogen und haben als Entscheidungshilfe zum Einsatz serverloser Architekturen Berücksichtigung gefunden:

  • Lokale Ausführbarkeit & Testbarkeit,
  • Wartbarkeit,
  • Performance,
  • Skalierbarkeit & Verfügbarkeit,
  • Herstellbarkeit.

Als Kurzfazit kann unter anderem festgehalten werden, dass serverlose Architekturen deutlich die Komplexität der Bereitstellung und des Betriebs von Anwendungen reduzieren. Die Entwicklung hochskalierbarer und hochverfügbarer Anwendungen ist aus dem Stand ohne Expertenwissen möglich und erlaubt die Konzentration auf den zu entwickelnden Quellcode. Der Cloud‐Plattform‐Provider übernimmt hierbei administrative Aufgaben und bietet mit zahlreichen Services Unterstützung über den gesamten Lebenszyklus einer Anwendung. Dennoch gibt es das vermeintliche Rundum‐Sorglos‐Paket nicht ohne seinen Preis. So sinkt durch das Delegieren von Verantwortung beispielsweise auch die Kontrolle über die zu nutzende Infrastruktur.

Veröffentlicht im Fachmagazin IT Spektrum

Die wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit wurden im Peer-Review-Verfahren veröffentlicht im Fachmagazin IT Spektrum in Ausgabe 02/2022. Das vormals unter dem Namen OBJEKTSpektrum veröffentlichte Journal möchte seinen Lesern einen breiten Themen-Kanon bieten von Software Architektur-, Methoden-, Trends-, Tool- und Use-Case-Berichterstattung. Interessierte Leser finden dort nähere Informationen.